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(*1) https://www.branchenradar.de/de/studien/bodenbelaege-und-technik/elastische-bodenbelaege-und-laminat-in-deutschland-2021/
Vinylböden fanden ihr ursprüngliches Anwendungsgebiet in Gewerbeobjekten, da sie als sehr robust und besonders pflegeleicht gelten. Seit einigen Jahren haben sich Vinylböden aber auch in privaten Haushalten durchgesetzt. Der Kunststoff-Anteil macht den Designboden elastisch, wasserfest und fußwarm. Laut einer Studie von www.branchenradar.com sind im Jahr 2020 allein in Deutschland 95,2 Millionen Quadratmeter der elastischen Bodenbeläge verkauft worden. (*1)
Bei Vinylböden unterscheidet man im Allgemeinen zwischen den sogenannten massiven Vinylböden, Vinylböden mit MDF- oder HDF-Trägerschicht und Hartvinyl (auch Rigid Vinyl genannt). Massive Vinylböden sind aus Vollmaterial gefertigt und weisen Stärken zwischen 1,5 mm bis 6 mm auf. Vinylböden mit MDF- oder HDF-Träger (MDF steht für mitteldichte Faserplatte und HDF für hochdichte Faserplatte) sind meist dicker als massives Vinyl und haben Stärken zwischen 8 mm und 11 mm. Rigid Vinyl liegt hier im Mittelfeld und hat zumeist Stärken zwischen 4mm bis 8mm. Ein Rigid Vinyl Boden besteht aus einem mehrschichtigen Aufbau mit einem Steinmehl-Kunststoff-Gemisch als Kern, auch SPC (Stone-Powder-Composite) genannt, welches für eine höhere Formstabilität sorgt, sowie einer integrierten Trittschalldämmung.
Achten Sie bei der Auswahl des Bodenbelags darauf, dass dieser vom Hersteller für die Verwendung auf Fußbodenheizungen freigegeben ist. Seit dem 01. Januar 2017 besteht durch die Normen EN12667 und EN12524 eine entsprechende Kennzeichnungspflicht für das wärmetechnische Verhalten von Baustoffen und Bauprodukten.
Bedauerlicherweise sind einige Hersteller hier immer noch sehr konservativ eingestellt und erteilen eine Freigabe ausschließlich für wassergeführte Fußbodenheizungen. Häufig wird das Argument vorgeschoben, dass eine elektrische Fußbodenheizung zu viel Wärme entwickeln würde. Dieses ist bei der Auswahl der richtigen Heizfolie und unter Verwendung eines geeigneten Thermostaten mit Bodensensor jedoch nicht der Fall. Wir würden uns für die Zukunft hier mehr Offenheit bezüglich neuer Technologien bei den Herstellern wünschen.
Aus der Stärke des Bodenbelags und der Wärmeleitfähigkeit des Materials ergibt sich der Wärmedurchlasswiderstand. Dieser sollte möglichst gering sein und darf maximal 0,15 m²K/W betragen. Ist der Widerstand höher als 0,15 m²K/W, kann die Fußbodenheizung nicht mehr effizient heizen und der Energieverbrauch steigt an. Diesen Wert sollten Sie also bei der Auswahl Ihres Bodenbelags und dem Zubehör, wie Dampfbremse und Trittschalldämmung, beachten. Häufig wird die Eignung über ein entsprechendes Piktogramm dargestellt.
Der Aufbau einer elektrischen Fußbodenheizung unter schwimmend verlegtem Vinylboden besteht in der Regel aus 4 Komponenten.
• Vinyl Bodenbelag
• Dampfbremse (PE-Folie)
• Heizfolie
• Trittschalldämmung (Heizfilm-Unterlage)
Beginnen wir von unten nach oben:
Auf dem vorhandenen Untergrund wird zunächst eine dünne Trittschalldämmung ausgelegt. Diese gleicht leichte Unebenheiten aus und reduziert die Geräuschentwicklung beim Laufen auf dem Bodenbelag. Für den Einsatz mit elektrischen Fußbodenheizungen gibt es spezielle Trittschalldämmungen, oft auch als Heizfilm-Unterlagen bezeichnet, die einen hohen Wärmedurchlasswiderstand aufweisen und eine aluminiumbedampfte Oberseite haben. Denn anders, als bei Trittschalldämmungen für wassergeführte Fußbodenheizungen, die oberhalb der Heizung verlegt werden, soll die erzeugte Wärme nicht durch die Unterlage dringen. Die aluminiumbedampfte Oberseite wirkt zudem wie ein Reflektor, damit der größte Teil der Wärmeenergie nach oben in Richtung des Bodenbelags abgestrahlt wird.
Eine weitere positive Eigenschaft unserer aluminiumbedampften Heizfilm-Unterlage ist die Funktion als Dampfbremse. Denn mineralische Untergründe, wie Estrich oder Beton, bestehen teilweise aus Wasser und es kann daher unter bestimmten klimatischen Bedingungen zu aufsteigender Feuchtigkeit kommen. Die Beschichtung verhindert, dass sich dieser Wasserdampf als Tauwasser an den Heizfolien oder dem Bodenbelag niederschlägt und eventuelle Schäden verursacht. Für eine optimale Dichtigkeit verfügt die Heizfilm-Unterlage über eine überlappende Klebekante, die die Stoß-Verbindungen sicher abdichtet. Optional kann auch ein Alu/PET Fugendichtband zur Abdichtung verwendet werden.
Ausschlaggebend für die richtige Materialstärke der Heizfilm-Unterlage ist dann jedoch der geplante Vinylboden. Vinylböden aus Vollmaterial sind zumeist nur wenige Millimeter dick und haben daher eine geringere Formstabilität. Aus diesem Grund darf lediglich eine 1,5 mm starke Heizfilm-Unterlage unter dem Bodenbelag verlegt werden. Bei dickeren Unterlagen (Trittschalldämmungen) besteht ansonsten das Risiko, dass sich die Nahtstellen öffnen oder sogar ausbrechen.
Anders sieht es bei Vinylböden mit einer HDF-Trägerplatte aus, da diese deutlich formstabiler sind. Hier können Unterlagen mit 3 mm oder 5 mm Stärke gewählt werden, die neben einer besseren Isolation auch den Vorteil bieten, dass die Anschlusskabel der Heizfolien hier drin untergebracht werden können. Bei den dünneren 1,5 mm Heizfilm-Unterlagen ist es erforderlich, dass der Untergrund etwas ausgefräst und die Unterlage eingeschnitten werden muss, um die Kabel zu fassen.
Bei Rigid Vinyl mit einer integrierten Trittschalldämmung kann in der Regel auch eine 1,5 mm starke Heizfilm-Unterlage verwendet werden. Für den gesamten Aufbau sollte eine Druckfestigkeit von etwa 400 kPa sichergestellt sein, damit es nicht zu Druckschäden kommt. Sehen Sie hierzu am besten einmal im Datenblatt des Bodenbelags nach.
Die Auswahl der richtigen Heizfolie richtet sich an verschiedene Faktoren:
• Alleinheizung / Zusatzheizung
• Isolation des Gebäudes
• Verfügbare Fläche
Die Bodenbeläge erhalten seitens der Hersteller oftmals eine Freigabe für Heizsysteme mit einer maximalen Temperatur von 27 bis 28 °C. Aufgrund dieser Werte empfehlen wir bei Vinylböden eine Heizleistung von etwa 100 W/m². Höhere Heizleistungen könnten unter Umständen tatsächlich zu viel Wärmeenergie in zu kurzer Zeit zuführen. (*2) Es bestünde dann die Gefahr, dass sich die Nahtstellen des Bodenbelags öffnen, der Boden wellig wird oder Verfärbungen im Material auftreten.
Bei modernen Gebäuden mit einer guten Isolation können aber auch durchaus schon 60 W/m² oder 80 W/m² Heizfolien ausreichen, um genug Wärme zu generieren. Hierbei kommt es dann auf die verfügbaren freien Flächen am Boden an. Damit eine elektrische Fußbodenheizung als Alleinheizung genutzt werden kann, müssen etwa 70-80 % des jeweiligen Raumes mit Heizfolie ausgestattet werden. (*3) Feststehende Objekte, die vollflächig auf dem Boden aufliegen, sollten daher schon gleich bei der Planung ausgespart werden. Soll die elektrische Bodenheizung hingegen nur zur Temperierung des Bodens dienen, reichen durchaus auch kleinere Bereiche aus.
(*2 / *3) Es handelt sich hierbei um Richtwerte, bei denen es natürlich auch Ausnahmen geben kann. Dieses ist u.a. abhängig von den verwendeten Materialien und den baulichen Gegebenheiten (z.B. Unterkellerung).
Sehr wichtig ist die Verwendung eines geeigneten Thermostaten mit Bodensensor in jedem Raum, der mit einer elektrischen Bodenheizung ausgestattet werden soll. Der Thermostat sorgt für die thermische Überwachung und gewährleistet, dass die maximal zulässige Bodentemperatur von 27 °C nicht überschritten wird. Häufig muss diese Einstellung erst noch in den Geräten aktiviert werden. Werfen Sie daher zunächst immer einen Blick in das mitgelieferte Handbuch. Der Bodensensor sollte stets in einem Leerrohr unterhalb der Heizfilm-Unterlage verlegt werden, damit dieser im Falle eines Defekts problemlos ausgetauscht werden kann. Es bietet sich an, gleich zwei Leerrohre zu verlegen. Eines für den Bodensensor und das andere für die Anschlussleitungen der Heizfolien. Werden alle Kabel durch nur ein Leerrohr gezogen, bekommt man den defekten Bodensensor zwar herausgezogen, aber den neuen Sensor meistens nicht bis ans Ende durchgeschoben. Um die Temperaturmessung nicht zu verfälschen, ist es empfehlenswert, aus der Heizfilm-Unterlage ein ca. 2 cm x 2 cm großes Stück über dem Ende des Leerrohres auszuschneiden.
Über den Heizfolien sollte dann noch eine dünne PE-Folie (auch als AquaStop Folie bekannt) verlegt werden. Diese erfüllt gleich zwei wichtige Funktionen:
a.) Ein zu feucht gewischter Boden oder ein umgekippter Wischeimer bringen jede Menge Feuchtigkeit in den Boden ein. Die PE-Folie verhindert das Durchdringen von Feuchtigkeit in Richtung der Heizfolien, sowie der darunter befindlichen Materialien und schützt diese somit.
b.) Da die Verlegung des Bodenbelags in der Regel schwimmend erfolgt, werden kleinste Bewegungen erzeugt, sobald dieser von Personen betreten wird. Diese kleinsten Bewegungen erzeugen eine mechanische Reibung auf dem darunter befindlichen Material. Mit der PE-Folie als zusätzliche Schicht wird die erzeugte Reibung nicht direkt auf die Heizfolie übertragen und schont diese.
Die Verlegung der Folie erfolgt idealerweise wannenartig, wobei die Schnittkanten mindestens 10 cm überlappen sollten. Die Schnittkanten sind dann mit einem geeigneten, temperaturbeständigen Klebeband (z.B. Mi-Heat OPP-Tape) zu verkleben.
Wie Sie sehen, können Sie mit vergleichsweise wenig Aufwand eine komfortable Heizlösung schaffen. Dabei eignet sich eine elektrische Fußbodenheizung auf Basis einer Heizfolie gleichermaßen für Neubauten oder Renovierungen von Bestandsbauten.
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(*1) https://www.branchenradar.de/de/studien/bodenbelaege-und-technik/elastische-bodenbelaege-und-laminat-in-deutschland-2021/
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